Der Unterricht
Ganz anders als in der Schule! Alexandertechnik-Unterricht unterscheidet sich fundamental vom Unterricht, den wir aus der Schule gewohnt sind! In der Schule werden wir stets nach unserer Leistung bewertet. Wir müssen zeigen, dass wir etwas besonders gut können oder zumindest, dass wir uns besonders hart dafür anstrengen. Wir müssen uns strikt in vorgegebene Lehrpläne und Zeitabläufe einordnen und in Prüfungs-Situationen unter Stress und Zeitdruck arbeiten. Somit ist der normale Schul-Unterricht häufig geprägt von Anspannung, Stress und Leistungsdruck. Alexandertechnik-Unterricht ist grundlegend anders! Hier gibt es keine Wertung. Es gibt keinen Zeit-Druck. Es geht nicht darum, etwas gut zu können und schon gar nicht, sich dafür anzustrengen! Es geht vielmehr darum, loszulassen, sich in Ruhe zu lassen, sich in Anstrengungslosigkeit und „Nicht-Tun“ zu üben und aufzuhören, an sich „herumzuzerren“. Es herrscht eine Atmosphäre von Wohlgefühl, Gelassenheit, Offenheit, Neugier und Entdecker-Freude. Zudem ist Alexandertechnik sehr angenehm und wohltuend für Körper und Geist. Viele Menschen berichten, dass sie die wohltuende Wirkung der Alexandertechnik weitaus tiefer und nachhaltiger empfinden als bei einer Massage-Behandlung. Was passiert in einer Alexandertechnik-Stunde? Die Alexandertechnik wird im Einzelunterricht vermittelt. Ich begleite Sie zunächst durch ganz fundamentale Aktionen und Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel liegen, stehen und gehen oder sich auf einen Stuhl setzen und wieder aufstehen. Dies geschieht durch spezielle Kontakte mit den Händen, durch geführte Bewegungen und durch verbale Anweisungen. Anhand dieser schlichten und „einfachen“ Bewegungssituationen werden die allgemeinen Prinzipien und Grund-Bausteine der Methode vermittelt. Sie lernen dabei nach und nach, Ihre Bewegungs-Gewohnheiten bewusst wahrzunehmen, ungünstige Muster zu erkennen und diese im Rahmen einer verbesserten Gesamt-Ausrichtung durch mühelosere und gesündere Alternativen zu ersetzen. Diese „Basis-Arbeit“ findet klassischerweise stehend und sitzend an einem Hocker und liegend auf einem Behandlungs-Tisch statt. Ergänzend kann für die spezifische Arbeit an den Beinen auch ein Holzpferd samt Sattel zum Einsatz kommen. Wenn durch diese Arbeit eine Basis für den Umgang mit sich selbst und dem eigenen Körper gelegt ist, kann im weiteren Unterricht dann an komplexeren Bewegungen und Tätigkeiten gearbeitet werden. Hier können nun die erlernten Prinzipien auf ganz spezifische Anwendungen übertragen werden: zum Beispiel sitzen am Computer, eine Rede halten, Golf spielen, joggen, Rad fahren, musizieren, Treppen steigen. Die Einsatzgebiete sind so vielfältig und individuell wie unser Leben. Ziel ist, die Prinzipien der Methode aus dem Unterricht in den Alltag zu tragen. Der Alltag wird zunehmend zu einem Übungsfeld für das, was im Unterricht gelernt wurde. Die Themen, Erfahrungen und Lernschritte, die im Unterricht angestoßen wurden, werden nach Bedarf durch anatomische Betrachtungen am Modell-Skelett oder in entsprechenden Fachbüchern ergänzt. Praxisnah und Anwendungs-orientiert wird dadurch ein anatomisches Grundwissen vermittelt, das dabei hilft, den eigenen Körper und seine funktionalen Strukturen besser zu verstehen und wahrzunehmen. Benötigt man spezielle Kleidung? Der Unterricht findet in gewöhnlicher Alltagskleidung statt. Eventuell kann es nach persönlichem Empfinden bequem und hilfreich sein, eine lockere Jogginghose anzuziehen. Kleid oder Rock sind eher ungünstig, da für einen Teil der Unterrichts-Stunde auf dem Behandlungstisch gearbeitet wird. Ich würde Sie zudem bitten, den Unterrichtsraum nicht mit Straßenschuhen zu betreten, am besten bringen Sie bei Bedarf noch ein Paar warme Socken mit! Wie oft sollte der Unterricht erfolgen? Der Erfolg des körperlichen Prozesses hängt wesentlich davon ab, dass über einen längeren Zeitraum regelmäßig mit der Alexandertechnik gearbeitet wird. Üblicherweise empfiehlt sich der Unterricht einmal pro Woche. Spürbar positive Auswirkungen sind in der Regel bereits nach 3 bis 5 Stunden wahrnehmbar. Um die Methode selbständig im Alltag anwenden zu können, werden im Allgemeinen etwa 20 bis 30 Unterrichts-Stunden empfohlen. Durch selbständiges Üben zu Hause und im Alltag können die individuellen körperlichen Prozesse wesentlich gefördert und beschleunigt werden!